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25.4.2023

Grundversorgungstagsatz und Betreuungsbedarf bei unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen

Unbegleitete minderjährige Asylwerber:innen/Flüchtlinge (UMF) stellen eine stete Herausforderung für Österreich dar.  Unsere aktuelle Studie verweist nicht nur auf aktuelle Forderungen, sondern es werden vielmehr die Bedürfnisse hinter den Forderungen aufgezeigt. Die Studienergebnisse liefern daher Antworten zu den Fragen, welche konkreten Tätigkeiten und Leistungen unter den derzeitigen Umständen nicht möglich sind und was durch eine Erhöhung des Tagsatzes möglich wäre.
Katharina Glawischnig

Höherer Tagsatz und was dann alles möglich wäre

Seit Ende 2021 wiederholen sich die Vorboten der noch nicht lange zurückliegenden Unterbringungskrise. Das Erstaufnahmezentrum in Traiskirchen und die diversen Außenstellen der BBU GmbH sind überfüllt, in den Bundesländern fehlen die Platz- bzw. Betreuungskapazitäten zur Übernahme unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter in die Grundversorgung der Länder.  

Das Nadelöhr in der Diskussion rund um Platzkapazitäten ist der Tagsatz, der zur Betreuung von Kindern ohne Eltern in Österreich zur Verfügung gestellt wird. Auch wenn die Kosten zwischen Bund und Ländern geteilt werden, so wird lediglich ein Höchstsatz von 95 EUR in den Bundesländern durch die Grundversorgung zur Auszahlung gebracht. Hingegen stehen höhere Ressourcen in der Bundesbetreuung zur Verfügung, die jedoch eine geringere Betreuungsqualität aufweist. Das bestehende commitment des Ministerrats, die Tagsätze zu erhöhen, wartet auf die entsprechende politische Umsetzung.  

Die aktuelle Studie wird nicht nur auf aktuelle Forderungen verwiesen; es werden vielmehr die Bedürfnisse hinter den Forderungen aufgezeigt. Die Studienergebnisse liefern daher Antworten zu den Fragen, welche konkreten Tätigkeiten und Leistungen unter den derzeitigen Umständen nicht möglich sind und was durch eine Erhöhung des Tagsatzes möglich wäre. Das Ziel der vorliegenden explorativen Studie war es, umfassende Informationen zum Betreuungsbedarf von UMF bereitzustellen. Systematisch erfasstes Wissen um Bedürfnisse der Zielgruppe unbegleiteter Kinderflüchtlinge soll die zukünftige Planung erleichtern und etwaige Änderungen und Verbesserungen anregen. Die Erhebung enthält sowohl einen qualitativen als auch einen quantitativen Teil.  


Studienautorin Katharina Glawischnig (ganz links) mit Schauspielerinnen, einem betroffenen UMF und NGO-Kolleg:innen bei der Eröffnung der
Kind-ist-Kind-Kampagne im April 2022


Die Studie baut auf den jahrelangen Erfahrungen der Koordination des Betreuungsstellennetzwerks für unbegleitete minderjährige Asylwerber:innen der asylkoordination österreich auf. Das Thema des Tagsatzes ist bereits seit Jahrzehnten ständiger Begleiter in der Bereitstellung von Information und der Lobbyarbeit wie auch das Thema der Gleichbehandlung aller fremduntergebrachten Kinder. Unter
anderem wurde die Thematik auch in den Kampagnen „Keine halben Kinder“ und „KIND ist KIND“ thematisiert. 

Kontakt und Information

Bild Katharina Glawischnig mit Link zur Seite von Katharina GlawischnigKatharina Glawischnig
T 01 53 212 91 - 23
glawischnig@asyl.at












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