(Abschiebe)Lager Lipa - Weg mit den "Fake-Asylwerber:innen" oder bloß halb so schlimm?!

NGOs argwöhnen seit Langem, dass außerhalb der EU Abschiebegefängnisse entstehen könnten, damit Flüchtende und Migranten abgeschoben werden, bevor sie in der EU mögliche Asyl- oder andere Schutzansprüche geltend machen können.
Darauf deutet auch der Besuch des ungarischen EU-Erweiterungskommissars Olivér Várhelyi in Bosnien und Herzegowina im vergangenen November hin. Várhelyi kündigte ein EU-Pilotprojekt in Lipa an und sprach davon, dass "die falschen Asylbewerber so lange festgehalten werden müssen, bis sie in ihre Herkunftsländer zurückkehren". Ein Falter-Bericht hingegen findet alles nicht so schlimm. Eine fortwährend aktualisierte Zusammenstellung
Darauf deutet auch der Besuch des ungarischen EU-Erweiterungskommissars Olivér Várhelyi in Bosnien und Herzegowina im vergangenen November hin. Várhelyi kündigte ein EU-Pilotprojekt in Lipa an und sprach davon, dass "die falschen Asylbewerber so lange festgehalten werden müssen, bis sie in ihre Herkunftsländer zurückkehren". Ein Falter-Bericht hingegen findet alles nicht so schlimm. Eine fortwährend aktualisierte Zusammenstellung

Neuigkeiten über die Klage des ICMPD gegen SOS Balkanroute/KidPex
20.5. Zentral im Grenzschutz, umstritten und kaum bekannt: Spindeleggers ICMPD (Standard)
"Erst vor wenigen Wochen sorgte ein Projekt mit ICMPD-Beteiligung wieder für heftige Aufregung: die "Hafteinheit" im Lager Lipa in Bosnien-Herzogowina. Ein interner Bericht zeigt, dass das ICMPD aktiv mit dieser Idee auf Bosnien zugegangen sei. Ebenso sagt das ICMPD, dass mehr Geld in Migrationsmanagement anstatt in humanitäre Hilfe gesteckt werden soll. Die Organisation bietet auch an, den Dialog für ein Rückübernahme-Abkommen mit Kroatien zu fördern. All das erfolgt, ohne dass das ICMPD Transparenzpflichten hätte. Die Organisation bietet ihren Mitgliedsstaaten einen Raum, um abseits der Öffentlichkeit über Migration zu sprechen."
19.5. ZDF Royale:

9.5.2023 Kreditschädigungsklage gegen SOS Balkanroute wegen Camps Lipa (Standard)
Der Konflikt um den Bau einer Internierungsanlage im bosnischen Flüchtlingslager Lipa hat ein rechtliches Nachspiel. Das Internationale Zentrum für Migrationspolitik (ICMPD) verklagt die NGO SOS Balkanroute wegen Kreditschädigung beim Handelsgericht Wien. Man wolle weder die Meinungsfreiheit einschränken noch finanziellen Druck ausüben, betonte ein ICMPD-Sprecher. "Uns geht es ausschließlich um die Unterbindung von fortwährenden falschen Behauptungen."

8.5. 2023 Wir haben Antwort des ICMPD (Institute Centre for Migration Policy Development) auf unsere Anfrage bezüglich Lipa erhalten.
Wie passt der Auftrag zum Bau einer "temporären Auffangstation" für zwölf Personen als Erweiterung des Mehrzweck-Aufnahmezentrums in Lipa, das bis zu 1500 Personen aufnehmen kann, zu Ihrem Zweck und/oder Ihrer Vision "Menschen zusammenbringen und innovative Lösungen für die komplexesten regionalen Migrationsprobleme von heute vorantreiben". Zur Vision einer Organisation, die als "Think Tank" bezeichnet wird?
ICMPD versteht sich als Internationale Organisation für Migration. Dabei spielt der Aspekt der Think Tank-Aktiviäten eine große Rolle: mit den Bereichen „Policy and Research“ und dem Überbegriff „Understand“ betreibt ICMPD einerseits Forschung im Auftrag von Ländern und Organisationen und bietet andererseits ein umfassendes Portfolio von Migrationspoiltik-Beratung an. Darüber hinaus ist ICMPD noch in anderen Bereichen jenseits von „Policy and Research“ tätig. Unter dem Überbegriff „Connect“ organisiert und veranstaltet ICMPD die wichtigsten Migrationsdialoge im Zusammenhang mit Europa. Diese sind der Budpaest Process und der Prague Process, sowie der Rabatt Process, Khartoum Process und EU-AU Process. Unter dem Überbegriff „Empower“ ist ICMPD mit dutzenden Projekten vor Ort tätig – von Ghana bis Pakistan von Tunis bis zur Türkei. Im Zusammenhang mit diesen Projekten vor Ort werden auch immer wieder Beschaffungsmaßnahmen getätigt, etwa um ein Migrant Ressource Center (eine Informationsstelle für Menschen, die beabsichtigen zu emigrieren) zu errichten bzw auszustatten.

ICMPD
4.5.2023 Bosnien: Neue Diskussion um Flüchtlingscamp (ZDF)
Im Flüchtlingscamp Lipa bei Bihac soll ein Abschiebezentrum mit Gefängnis gebaut werden –mit Geldern aus der EU. Der EU-Botschafter in Bosnien sagte allerdings, dass kein Gefängnis, sondern eine Einheit "für weitere Sicherheitschecks" gebaut werde.
3.5.2023 Auch Asylsuchende in Haft (Standard)

3.5.2023 Werden hier Flüchtlinge eingesperrt? (Kurier)

25.04.2023 Flüchtlingslager in Bosnien Abschiebegefängnis vor EU-Außengrenze?
Silke Hahne, Wien und Srdjan Govedarica, WDR,
"Im bosnischen Flüchtlingslager Lipa entsteht ein Internierungstrakt, beauftragt und finanziert von der Europäischen Union. Der Trakt ist von außen schwer einsehbar. Dass die Container Gitterfenster haben, ist aber zu erkennen - obwohl meterhohe Zäune und ein Sichtschutz nähere Einblicke verhindern sollen. Hier, im Flüchtlingslager Lipa, entsteht ein Internierungstrakt.

NGOs befürchten ein Abschiebegefängnis an der EU-Außengrenze.
Kommentar zu Lipa von Lukas Gahleitner-Gertz

Ausschnitt aus Podcast Asylfakt - Episode 10
Ewa Ernst-Dziedzic, Nationalratsabgeordnete der Grünen im österreichischen Nationalrat, ist nach Bosnien gereist, um sich direkt beim Aufnahmezentrum Lipa selbst ein Bild von den Zuständen dort zu machen. Die NGO SOS Balkanroute nannte das Flüchtlingscamp das "Guantanamo am Balkan", weil dort offenbar auch Gefängniseinheiten errichtet worden sind und Flüchtlinge nach illegalen Pushbacks aus Kroatien dorthin gebracht werden.
SN-Außenpolitikchefin Gudrun Doringer sprach in Lipa mit Ewa Ernst-Dziedzic.
Zwei Seiten einer Reise: Rijeka im Gegensatz zu Lipa
Foto David Pichler, Bericht: Roswitha Feige
"...Es gibt die zwei Seiten dieser Reise: Das Projekt in Rijeka, dass wir bestmöglich unterstützen sollten, damit es noch lange besteht und das
Gefängnis in Lipa, wo alles zu tun ist, damit es niemals in Betrieb geht. Wir werden beides gut im Auge behalten."

ausführlicher Bericht einer Recherche-Reise des Pfarrnetzwerks-Asyl
Wie schlimm ist Lipa?
"Eine österreichische Organisation soll im Flüchtlingslager Lipa in Bosnien mit Steuergeld ein "europäisches Guantánamo" bauen. Aber viele der Vorwürfe sind nicht haltbar.

Das Camp ist in einem besseren Zustand denn je"
von Soraya Prechtl
Falter Bericht