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Schwarzbuch Abschiebung

Als Asyl-NGO wissen wir, dass die Aufforderung, das Land zu verlassen, am Ende eines Asylverfahrens stehen kann, und dass, wenn dieser Aufforderung nicht nachgekommen wird, letztendliche eine Abschiebung als Ultima Ratio möglich ist. In diesem Projekt dokumentierten wir Abschiebungen vor allem nach Afghanistan.

Am Anfang des Projekts stand die immer wieder gemachte Erfahrung, dass in diesem Land Menschen verschwinden, Klient:innen, Freund:innen, Wahlverwandte, Mitschüler:innen oder Kursteilnehmer:innen. Als Asyl-NGO wissen wir, dass die Aufforderung, das Land zu verlassen, am Ende eines Asylverfahrens stehen kann, und dass, wenn dieser Aufforderung nicht nachgekommen wird, letztendliche eine Abschiebung als Ultima Ratio möglich ist. Das ist – unabhängig davon, wie wir als Person oder Organisation zur globalen Bewegungsfreiheit stehen – als Teil des österreichischen Rechts zu akzeptieren.

Was wir nicht akzeptieren und bekämpfen, sind Abschiebungen in Krisengebiete und Abschiebungen von langjährig in Österreich aufhältigen Personen, insbesondere Kindern. Seit 2017 ist – neben immer wieder vorkommenden problematischen Abschiebungen in andere Herkunftsländer – Afghanistan in den Fokus dieses Kampfes gegen Abschiebungen gerückt. In dieser Auseinandersetzung mit Behörden und Politik finden wir uns Seite an Seite mit Hunderten Menschen, die als Pat:innen, Buddys, Mentor:innen, Freund:innen oder Partner:innen von Menschen aus Afghanistan und anderen Krisengebieten rechtliche und politische Anstrengungen gegen Abschiebungen unternehmen.

Für eine fundierte politische Auseinandersetzung braucht es Fakten, Beispiele, Zeugnisse; diese zu erarbeiten war das Ziel des von repekt.net ermöglichten Projekts SCHWARZBUCH ABSCHIEBUNGEN.
 
Zahlen sind sehr oft nur mit großem zeitlichen Abstand eruierbar (meist durch Parlamentarische Anfragen der Oppositionsparteien), da die von BMI bzw. BFA veröffentlichten Zahlen z. B. keinen Unterschied zwischen Abschiebungen ins Herkunftsland und Rückführungen im Rahmen der Dublin-VO machen.
 
In den vergangenen Jahren haben sich etliche ehrenamtliche Flüchtlingshelfer:innen beeindruckende Kompetenzen angeeignet und mit großem Engagement Recherchen vorangetrieben. Die Details der einzelnen Fälle können nur die Helfer:innen, die am nächsten zum Geschehen sind, beitragen. Für den Erfolg dieses Dokumentationsprojekts müssen diese Ressourcen gebündelt werden. In Afghanistan selbst kann auf die Kontakte von mehreren Expert:innen und internationalen Organisationen zurückgegriffen werden.

Insgesamt konnten wir bei unseren Recherchen ca. 40 Fälle erfassen. Darunter sind auch solche, die „freiwillig“ zurückgekehrt sind. Vielen ist seither die Weiterflucht nach Indien, in den Iran oder die Türkei geglückt.

Die Ergebnisse unserer Recherchen haben wir immer wieder in Texten zusammengefasst, bzw. Einzelfälle herausgegriffen. Diese Texte, Statistiken und andere Hintergrundinformationen bekommen sie auf Anfrage bei uns.

Wir danken respekt.net, insbesondere Bettina Reiter, für die Finanzierung und gute Zusammenarbeit.
 

Kontakt und Information

Bild Herbert Langthaler mit Link zur Seite von Herbert LangthalerHerbert Langthaler
langthaler@asyl.at









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