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ErasmusPlus I + II

UMF united und Empowerment Beyond Borders: 2018 bis 2021 führte die asylkoordination österreich zwei Erasmus+ Projekte durch. Bei beiden Projekten ging es darum, geflüchteten Jugendlichen Empowerment, Partizipation und politische Teilhabe zu ermöglichen. Beide Projekte wurden mit dem österreichischen Jugendpreis ausgezeichnet.

UMF united
2018-2019

Im Projekt ging es um Partizipation und politische Mitbestimmung von geflüchteten Jugendlichen. Es wurde  mit geflüchteten Jugendlichen erarbeitet, welche Bereiche des Lebens sie aktiv gestalten können, wo sie sich selbst einbringen können.
Ziel war, Interesse an partizipativen Prozessen zur Mitgestaltung des eigenen Umfelds zu schaffen, selbstgestaltend die Umwelt wahrzunehmen, Verständnis für demokratische Strukturen zu schaffen und Jugendliche dabei zu unterstützen, partizipativ handelnde und eigenständige Erwachsene zu werden.

2018 und 2019 gab es jeweils ein Vernetzungswochenende mit geflüchteten Jugendlichen aus ganz Österreich. Dabei wurde mit den Jugendlichen in der Jugendherberge in Tulln erarbeitet, was Partizipation ist, welche Stufen der Partizipation es gibt und das Ergebnis in Kleingruppen vorgestellt.

Dann wurde gemeinsam erarbeitet, welche Partizipationsmöglichkeiten es für Bewohner:innen in UMF-WGs gibt, was die Jugendlichen verändern/verbessern können und wollen, worauf die geflüchteten Jugendlichen Einfluss haben und worauf sie keinen oder wenig Einfluss haben.

Beim zweiten Vernetzungstreffen wurden die bisherigen politischen (partizipativen, demokratischen) Aktivitäten der Gruppe vorgestellt, wie etwa das Video "Peers erklären Peers den Nationalrat". Dann teilte sich die Gruppe, ein Teil arbeitete intensiv an der Vereinsgründung als Interessenvertretung von geflüchteten Jugendlichen, während sich der andere Teil, die "neuen" Jugendlichen, erneut dem Thema Stufen der Partizipation widmeten. Zu diesen Aktivitäten wurden auch andere Jugendorganisationen eingeladen und es gab einen intensiven Austausch darüber, was Jugendpolitik ist.



Die Jugendlichen wurden durch das Projekt motiviert und empowered politisch engagiert zu sein, dadurch dass ein eigener Verein entsteht, der als einzigartige Interessenvertretung von/für geflüchtete Jugendliche dient. Es ist ein einzigartiger Ort der Selbstorganisation und die Organisation hat sowohl Funktion nach „Innen“ (in die eigene Peer-Group) und nach „außen“ (institutionell-politisch).

Die Jugendlichen gründeten ihren eigenen Verein BUNT:




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Regelmäßig machten wir Jour Fixe mit Jugendlichen. Dabei wurden für sie relevante Themen konkret gesammelt und erarbeitet, wie die Themen mit den Politiker:innen bzw. dem UNHCR besprochen werden können. Treffen mit politischen Entscheidungsträger:innen gab es mit Nationalrats- und Bundesratsabgeordneten der Grünen, SPÖ, ÖVP, NEOS und Liste Jetzt. Vor den jeweiligen Treffen wurde besprochen, welche für die jugendlichen Geflüchteten Themen mit den jeweiligen Akteur:innen besprochen werden können und inwieweit der/die politische Akteur:in Ansprechpartner:in für die jeweilige Problemlage ist.



Das Projekt wurde 2019 mit dem Österreichischer Jugendpreis in der Kategorie Europäische Intitiativen ausgezeichnet.

Außerdem durften wir das Projekt 2019 bei der European Youth Week in Brüssel als österreichisches Beispielprojekt vorstellen.



 

Empowerment Beyond Borders
2020-2021

Für gleiche Rechte auf der Achse Wien-Berlin



Jugendliche aus Österreich und Deutschland treffen sich in den Hauptstädten Berlin und Wien. Sie diskutieren, lernen, feiern und entwickeln gemeinsam Forderungen an die Politik in beiden Ländern. Gemeinsam haben sie alle Biographien als Geflüchtete aus unterschiedlichen Herkunftsländern.
Über die Landesgrenzen verbindet manche ihr Hobby. Die einen kochen gerne, andere schwimmen lieber oder praktizieren Taekwondo. Viele wissen genau was sie einmal werden wollen und alle haben ihre Träume. Gemeinsam sind ihnen auch Erfahrungen der Ausgrenzung, des Rassismus und dagegen wollen sie gemeinsam ankämpfen.

Zusammengekommen sind die Jugendlichen, die in den Hauptstädten und verschiedenen Bundesländern leben, durch das Projekt Empowerment Beyond Borders, gefördert von der EU-Kommission im Rahmen von ERASMUS+.
Zu Hause organisieren sie sich in den Vereinen BUNT und Jugendliche ohne Grenzen

Die gemeinsame Sprache der über 30 Jugendlichen war Deutsch – nur welches? Die Unterschiede der verbindenden Sprache waren immer wieder Anlass für Scherze. Wirft man die leeren Tüten oder Sackerl in den Mistkübel oder doch lieber in den Mülleimer. Was meinen die „Deutschen“, wenn sie zum Rummel wollen?



Was haben wir gelacht, als die Österreicher:innen als wir sagten „wir laufen jetzt zum Alex“, plötzlich zu rennen begonnen haben.
Wie konnten sie auch wissen, dass gehen bei uns im Norden laufen heißt. Wenn es um die Vorzüge der jeweiligen Sprachvarietät ging oder welche Stadt cooler ist, dann kam schon so was wie Lokalpatriotismus zum Vorschein – was beweist wie fluide Identitäten sind.

„Welche Lernprozesse und Fähigkeiten und Kompetenzen die Teilnehmer:innen erworben bzw. verbessert haben“, wird im Berichtsformular der EU-Kommission gefragt. Gelernt wurde ziemlich viel, voneinander und miteinander. Zum Beispiel konnten die österreichischen Kids sehr viel aus den Erfahrungen von Jugendliche ohne Grenzen lernen. Immerhin gibt es die Organisation schon seit 15 Jahren.

Die österreichischen jungen Männer und Frauen von BUNT sind andererseits noch ganz frisch am Parkett der politischen Arbeit, haben viele Ideen und einen freien Kopf. Die Mühen der Ebene politischer Selbstorganisation stehen ihnen noch bevor – wenn sie dran bleiben. Neu erworbene Kompetenzen konnten sie bei den Begegnungen mit Politiker:innen ausprobieren.



Die Begegnungen mit Politiker:innen konnten leider nur selten persönlich statt- finden. Othmar Karas (ÖVP) zum Beispiel wäre gerne Präsident des Europäischen Parlaments geworden, nur wollte ihn seine Fraktion nicht aufstellen. Getroffen haben ihn die Jugendlichen auf Zoom ebenso wie seine Kollegin Bettina Vollath (SPÖ).

Und leider durften manche nicht reisen, weil sie noch keinen Schutzstatus in Österreich oder Deutschland haben. Das floss dann auch in die politischen Forderungen ein, deren Erarbeitung im Mittelpunkt der Treffen stand. Diese wurden dann gleich den Politiker:innen präsentiert.

Was ist geblieben: Erinnerungen an den gemeinsamen Spaß in den Shisha-Bars in Berlin und Wien, ein neues transnationales Netzwerk oder weniger prätentiös neue Freund:innen in Deutschland und Österreich. Produzier wurde ein Video mit den Forderungen.
Viele Fotos wurden ausgetauscht – einen Teil sehen Sie hier.

Das Projekt wurde 2022 mit dem Österreichischer Jugendpreis in der Kategorie Europäische Intitiativen ausgezeichnet.

 

Kontakt und Information

Bild Lisa Wolfsegger mit Link zur Seite von Lisa WolfseggerLisa Wolfsegger
T 01 53 212 91 - 16
wolfsegger@asyl.at








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