Vom unterschiedlichen Umgang mit Kindern und Kinderflüchtlingen
asylkoordination österreich fordert zum Tag der Kinderrechte, dass Fluchtwaisen denselben Schutz und dieselbe Hilfe bekommen wie alle anderen Kinder, die nicht bei ihren Eltern leben können.
 
Derzeit zieht Österreich noch immer eine Trennlinie zwischen Kindern und Kinderflüchtlingen. Kinder sind in erster Linie aber Kinder – und nicht irgendein Aufenthaltsstatus.
Angst vor Abschiebung nimmt vielen geflüchteten Kindern die Perspektive auf ein gesichertes Leben. „Diese Fluchtwaisen werden nicht auf das Erwachsenenleben vorbereitet, wie das bei Kindern notwendig wäre. Durch mangelnde Bildungschancen oder Ausschluss vom öffentlichen Leben wird ihr Potenzial nicht oder kaum ausgeschöpft. Mit 18 Jahren sind sie dann plötzlich keine elternlose Kinderflüchtlinge mehr sondern Erwachsene und müssen die Einrichtung verlassen und selbst zurechtkommen.“ Lisa Wolfsegger, Expertin für Kinderflüchtlinge der asylkoordination österreich fordert, dass Fluchtwaisen denselben Schutz und dieselbe Hilfe bekommen wie alle anderen Kinder, die nicht bei ihren Eltern leben können.

Kindgerecht sieht anders aus!
Auch die Obsorge ist noch immer ungeklärt. Fluchtwaisen kommen ohne Eltern oder andere Obsorge berechtigte Personen nach Österreich. In der ersten Zeit des Asylverfahrens sind Fluchtwaisen in den Lagern wie Traiskirchen oder Reichenau an der Rax untergebracht. Diese Lager sind alles andere als ideale Orte für Kinder, da kindgerechte Infrastruktur völlig fehlt. Und trotzdem sind derzeit über 730 Fluchtwaisen in diesen Stellen untergebracht.
Nicht nur, dass es dort an adäquater Betreuung fehlt, es gebe auch niemanden, der sich für diese Kinder zuständig fühlt. Daher verschwinden in Österreich jährlich Hunderte von Kindern während dieser ersten Phase des Asylverfahrens – 764 waren es 2020!
Die asylkoordinaton österreich fordert deshalb zum Tag der Kinderrechte die sofortige Evakuierung der Fluchtwaisen aus diesen Lagern.
„Wir dürfen nicht länger zusehen, wie sich Kinder in die Hände von möglichen Kriminellen begeben – Menschen- und Kinderhandel steht im Raum“ so Lisa Wolfsegger. „Wir müssen sie unterstützen und schützen, ab dem ersten Tag ihrer Ankunft in Österreich! Es braucht daher die sofortige Umsetzung der im Regierungsprogramm festgeschriebenen Obsorge ab Tag eins.“
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WEBDESIGN Christof Schlegel / PROGRAMMIERUNG a+o / FOTOS Mafalda Rakoš