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Öffentliche Förderungen – eine Enthüllung

Eine kleine Pflanze wächst auf einem Häufchen Münzen.
Manche Medien enthüllen einfach gern. Früher auf Seite 3, jetzt aber online und so richtig: So fanden die Krone wie auch heute und exxpress.at eine „geheime Liste“ der EU-Förderungen an NGOs. Dabei wird auch die asylkoordination genannt – gleich mit mehreren Millionen! Was hat es damit auf sich? Zeit, dass auch wir endlich enthüllen!
 
Marion Kremla

Vorweg: Alle kolportierten Förderungen sind schon lange einsehbar. Bissi suchen muss man aber schon. Seitens der FPÖ wurde der dafür notwendige Rechercheaufwand ressourcenschonend auf die Ministerien ausgelagert. In Form von tausenden parlamentarischen Anfragen. Die Arbeitszeit für die Beantwortung zahlen – Danke – somit die Steuerzahlenden!

Förderungen werden für vertraglich vereinbarte Leistungen vergeben, die der Staat an gemeinnützige Akteure auslagert. Förderungen an Vereine, einfach für’s Verein-Sein, das gibt es nicht.

Es gibt auch Leistungen, die nicht gefördert werden. Unsere politische Arbeit zählt dazu. Ebenso der Informationsaustausch mit dem Gewaltschutzbereich, den Einrichtungen der Grundversorgung, den Rechtsberatungsstellen, die Weitervermittlung von Einzelfällen, die dazugehörigen Recherchen, die Analyse und Erstellung von Statistiken. Dafür brauchen wir Spenden.

Zurück zu den Förderungen. Was konkret fließt an die asylkoordination? Eine unserer wichtigsten Leistungen ist die Abwicklung von Großprojekten für und mit Partnerorganisationen. Aus diesen insgesamt drei Projekten setzt sich der Großteil der inkriminierten Förderungen zusammen.

Am Beispiel unserer Rolle im Projekt Netzwerk für interkulturelle Psychotherapie nach Extremtraumatisierung (NIPE): Wir koordinieren hier 10 Partnerorganisationen finanziell und fachlich. Von 2023 bis 2029 müssen von den Partnern insgesamt 172.000 Behandlungsstunden für traumatisierte Flüchtlinge durchgeführt werden. Der Fortschritt der Zielerreichung wird halbjährlich vom Fördergeber  - das sind das BmI und der AMIF Fonds der EU - kontrolliert.

Von der gesamten Fördersumme bleiben 3% bei uns. Das sind die IT Lösung plus 19 Wochenstunden für die Administration dieses Projekts, in dem rund 200 Menschen arbeiten und jährlich 1300 Klient:innen versorgt werden. Jeder Datensatz, jede Leistungsstunde, jeder Qualifikationsnachweis muss dokumentiert und überprüfbar sein. Dies zu organisieren und zu kontrollieren ist unser Job. 42.000 € – das ist, was von einer jährlichen Fördersumme von 1,4 Millionen an „die asylkoordination“ tatsächlich bei uns bleibt.

Das Projekt ist übrigens nicht neu – gefördert wird es seit 2015, auch unter einem Innenminister Kickl.

Unsere Empfehlung: Stöbern Sie doch einmal in der – übrigens vorbildlich transparenten – Datenbank zur Förderung von Qualitätsjournalismus: https://data.rtr.at/pages/open-data/mf-qjf.
Erstaunlich, welche Medien da zu finden sind, u.a. die oben genannten.

Wir können gerne über die Leistungsvergütung für an NGOs ausgelagerte gesellschaftliche Aufgaben reden. Aber auch über diese Förderungen und ihre Kriterien müssen wir eines Tages ausführlich sprechen.

Kontakt und Information

Bild Marion Kremla mit Link zur Seite von Marion KremlaMarion Kremla
T 01 53 212 91 - 13
kremla@asyl.at










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