30 Jahre Integrationshaus:
Ankommen ist erst der Anfang

© Integrationshaus, v.l.n.r.: Martin Wurzenrainer, Andrea Eraslan-Weninger, Sepp Stranig, Ðaneta Memišević
Was 1995 mit einer Vision von Willi Resetarits und Sepp Stranig begann, ist heute eine zentrale Institution für professionelle Flüchtlingsarbeit in Wien: das Integrationshaus. Mehr als 80.000 Menschen fanden hier seitdem nicht nur Unterkunft, sondern auch Stabilität, Bildung und Perspektiven. Zum Jubiläum blickt das Integrationshaus auf drei bewegte Jahrzehnte zurück.
„1995 war die Situation dramatisch: Der Krieg am Balkan brachte täglich neue Schutzsuchende nach Österreich. Rasch wurde uns klar: Wien braucht einen Ort, an dem Menschen nach ihrer Flucht nicht nur untergebracht, sondern begleitet, stabilisiert und unterstützt werden. Mit Hartnäckigkeit und der Unterstützung vieler engagierter Mitinitiator*innen gelang es Willi Resetarits und mir, die Stadt Wien von unserem Projekt zu überzeugen“, erinnert sich Mitbegründer Sepp Stranig.
Am 5. Juni 1995 öffnete das Integrationshaus in Wien erstmals seine Türen. Die Idee einer engagierten Initiator*innengruppe rund um den Musiker und Menschrechtsaktivisten Willi Resetarits mündete in einer zentralen Institution für professionelle Flüchtlingsbetreuung in Wien. Seither fanden mehr als 80.000 geflüchtete Menschen und Migrant*innen hier Unterstützung, Stabilisierung und neue Perspektiven. Was klein begann – das erste Team bestand aus 12 Mitarbeiter*innen – wuchs in den vergangenen drei Jahrzehnten zu einer professionellen Organisation mit derzeit 188 Mitarbeiter*innen an vier Standorten. Heute bietet das Integrationshaus nicht nur Wohnraum, sondern auch Beratung, Bildung, psychologische Betreuung, sozialpädagogische Angebote und Projekte für Kinder und Jugendliche.
In den vergangenen 30 Jahren hat das Integrationshaus ein Netz an Projekten und Angeboten entwickelt, das alle Phasen von Ankunft und Integration abdeckt: Von psychosozialer Erstbetreuung über Bildungsangebote, Ausbildungsberatung und Clearingstellen bis hin zu verschiedenen Wohnprojekten. Der Anspruch war von Anfang an: nachhaltige, ganzheitliche Betreuung geflüchteter Menschen, damit sie rasch ein selbstständiges Leben aufbauen können. Über 54 Projekte wurden seither umgesetzt, laufend angepasst an die Menschen der sich ändernden Fluchtbewegungen, Bedürfnisse und politischen Rahmenbedingungen.
Bereits 1996 starteten erste Berufsorientierungskurse, 1997 folgte die Migrant*innenakademie. 2001 wurde die Clearingstelle für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge eröffnet – ein Pionierprojekt, um den jüngsten Schutzsuchenden Stabilität und Perspektive zu geben, das dann in den sozialpädagogischen Wohngemeinschaften mündete. 2009 kam die Ausbildungsberatung mit dem Projekt m.o.v.e. on Jugendcoaching dazu, das sich zum größten Fachbereich entwickelt hat. Mit dem Projekt First Flat (seit 2016) wurde ein weiterer Meilenstein gesetzt, um jungen Erwachsenen nach der Flucht den Weg in die Selbstständigkeit zu ermöglichen.
Gleichzeitig wuchs das Angebot an psychosozialer Beratung, die nun schon seit 20 Jahren auch in der Beratungsstelle für Menschen in der Grundversorgung angeboten wird. Besondere Schwerpunkte im Wohnheim liegen auf der psychologischen Betreuung traumatisierter Kinder und Eltern, etwa in den Projekten Bärenstark oder S.O.S. – Stabilisierung ohne Sprache.
Andrea Eraslan-Weninger, 26 Jahre Geschäftsführerin und heute im Vorstand, weiß, warum das Integrationshaus von Anfang an anders war als andere Betreuungseinrichtungen für geflüchtete Menschen: „Über 30 Jahre haben wir miterlebt, wie sich Fluchtbewegungen, politische Rahmenbedingungen und die Bedürfnisse der Menschen verändert haben. Mir war dabei wichtig, die Professionalisierung der Arbeit mit Geflüchteten im Bereich der Beratungs- Betreuungs- und Bildungsarbeit voranzutreiben und im Sinne der Chancengerechtigkeit Ressourcen für Asylsuchende zu schaffen, Rassismus zu bekämpfen und gegen ständig restriktiver werdende rechtliche Rahmenbedingungen in Österreich und in Europa aufzustehen!“
Ðaneta Memišević, eine der ersten Bewohnerinnen, erlebte den Wandel hautnah: "Nach der Großunterkunft war das Integrationshaus ein völlig neuer Anfang. Plötzlich hatten wir Raum, Betreuung und ein Team, das zuhörte. Meine Kinder konnten endlich Kind sein. Das Integrationshaus war nie nur ein Ort, sondern immer eine Haltung: Menschen auf Augenhöhe begegnen, sie stärken und begleiten." Heute ist Memišević selbst Teil des Hauses: Erst als Mitarbeiterin und seit 2010 auch im Vorstand.
Trotz der Erfolge des Integrationshauses bleibt die Arbeit herausfordernd, erläutert die Geschäftsführung des Integrationshauses, Susanne Lettner und Martin Wurzenrainer: „Österreich hat in 30 Jahren viel Erfahrung gesammelt – aber wir erleben heute erneut politische Kurzsichtigkeit. Unser Ziel bleibt, Integration als langfristigen Prozess zu verstehen und geflüchtete Menschen auf ihrem Weg in ein selbstständiges Leben professionell zu begleiten.“
Karten für das Open-Air, bei dem viele prominente österreichische Musiker*innen mit dabei sein werden, gibt es bei Ö-Ticket. Alle Infos zum Konzert gibt es hier.
Am 5. Juni 1995 öffnete das Integrationshaus in Wien erstmals seine Türen. Die Idee einer engagierten Initiator*innengruppe rund um den Musiker und Menschrechtsaktivisten Willi Resetarits mündete in einer zentralen Institution für professionelle Flüchtlingsbetreuung in Wien. Seither fanden mehr als 80.000 geflüchtete Menschen und Migrant*innen hier Unterstützung, Stabilisierung und neue Perspektiven. Was klein begann – das erste Team bestand aus 12 Mitarbeiter*innen – wuchs in den vergangenen drei Jahrzehnten zu einer professionellen Organisation mit derzeit 188 Mitarbeiter*innen an vier Standorten. Heute bietet das Integrationshaus nicht nur Wohnraum, sondern auch Beratung, Bildung, psychologische Betreuung, sozialpädagogische Angebote und Projekte für Kinder und Jugendliche.
Drei Jahrzehnte Projekte für den Neubeginn
In den vergangenen 30 Jahren hat das Integrationshaus ein Netz an Projekten und Angeboten entwickelt, das alle Phasen von Ankunft und Integration abdeckt: Von psychosozialer Erstbetreuung über Bildungsangebote, Ausbildungsberatung und Clearingstellen bis hin zu verschiedenen Wohnprojekten. Der Anspruch war von Anfang an: nachhaltige, ganzheitliche Betreuung geflüchteter Menschen, damit sie rasch ein selbstständiges Leben aufbauen können. Über 54 Projekte wurden seither umgesetzt, laufend angepasst an die Menschen der sich ändernden Fluchtbewegungen, Bedürfnisse und politischen Rahmenbedingungen. Bereits 1996 starteten erste Berufsorientierungskurse, 1997 folgte die Migrant*innenakademie. 2001 wurde die Clearingstelle für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge eröffnet – ein Pionierprojekt, um den jüngsten Schutzsuchenden Stabilität und Perspektive zu geben, das dann in den sozialpädagogischen Wohngemeinschaften mündete. 2009 kam die Ausbildungsberatung mit dem Projekt m.o.v.e. on Jugendcoaching dazu, das sich zum größten Fachbereich entwickelt hat. Mit dem Projekt First Flat (seit 2016) wurde ein weiterer Meilenstein gesetzt, um jungen Erwachsenen nach der Flucht den Weg in die Selbstständigkeit zu ermöglichen.
Gleichzeitig wuchs das Angebot an psychosozialer Beratung, die nun schon seit 20 Jahren auch in der Beratungsstelle für Menschen in der Grundversorgung angeboten wird. Besondere Schwerpunkte im Wohnheim liegen auf der psychologischen Betreuung traumatisierter Kinder und Eltern, etwa in den Projekten Bärenstark oder S.O.S. – Stabilisierung ohne Sprache.
Andrea Eraslan-Weninger, 26 Jahre Geschäftsführerin und heute im Vorstand, weiß, warum das Integrationshaus von Anfang an anders war als andere Betreuungseinrichtungen für geflüchtete Menschen: „Über 30 Jahre haben wir miterlebt, wie sich Fluchtbewegungen, politische Rahmenbedingungen und die Bedürfnisse der Menschen verändert haben. Mir war dabei wichtig, die Professionalisierung der Arbeit mit Geflüchteten im Bereich der Beratungs- Betreuungs- und Bildungsarbeit voranzutreiben und im Sinne der Chancengerechtigkeit Ressourcen für Asylsuchende zu schaffen, Rassismus zu bekämpfen und gegen ständig restriktiver werdende rechtliche Rahmenbedingungen in Österreich und in Europa aufzustehen!“
Ðaneta Memišević, eine der ersten Bewohnerinnen, erlebte den Wandel hautnah: "Nach der Großunterkunft war das Integrationshaus ein völlig neuer Anfang. Plötzlich hatten wir Raum, Betreuung und ein Team, das zuhörte. Meine Kinder konnten endlich Kind sein. Das Integrationshaus war nie nur ein Ort, sondern immer eine Haltung: Menschen auf Augenhöhe begegnen, sie stärken und begleiten." Heute ist Memišević selbst Teil des Hauses: Erst als Mitarbeiterin und seit 2010 auch im Vorstand.
Trotz der Erfolge des Integrationshauses bleibt die Arbeit herausfordernd, erläutert die Geschäftsführung des Integrationshauses, Susanne Lettner und Martin Wurzenrainer: „Österreich hat in 30 Jahren viel Erfahrung gesammelt – aber wir erleben heute erneut politische Kurzsichtigkeit. Unser Ziel bleibt, Integration als langfristigen Prozess zu verstehen und geflüchtete Menschen auf ihrem Weg in ein selbstständiges Leben professionell zu begleiten.“
BE A MENSCH – Benefiz-Open-Air am 25. Juni 2025 in der Arena Wien
Das Jubiläum wird dieses Jahr noch mit einem großen Open-Air-Benefizkonzert in der Arena Wien am 25. Juni 2025, der Fachkonferenz „flüchten – ankommen – bleiben“ am 20. und 21. November und dem gleichnamigen Fachbuch gefeiert.Karten für das Open-Air, bei dem viele prominente österreichische Musiker*innen mit dabei sein werden, gibt es bei Ö-Ticket. Alle Infos zum Konzert gibt es hier.
















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